Kinder- und Jugendarbeit sind Systemrelevant!!!

04.11.2020: Kinder- und Jugendarbeit sind Systemrelevant! Darum müssen wir die Kinder- und Jugendeinrichtungen offen halten

Die Landesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit Berlin (LAG OKJA Berlin) fordert den Regierenden Bürgermeister, die Senatorin für Jugend, die Bezirksbürgermeister*innen sowie die Bezirksstadträt*innen für Jugend auf, die Einrichtungen und Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit nach § 11 SGB VIII ab dem 02. November 2020 weiterhin offen zu halten und damit von Punkt 14/ Seite 5 des Beschlusses der Bundeskanzlerin und der Regierungschef*innen der Länder vom 28. Oktober 2020 Gebrauch zu machen.

Darin heißt es "Einrichtungen der Sozial- und Jugendhilfe sowie vergleichbare Beratungseinrichtungen bleiben geöffnet." Für uns als LAG OKJA Berlin bedeutet das Jugendclubs sowie mobile Angebote dürfen weiterhin geöffnet bleiben! Kinder- und Jugendeinrichtungen sind genauso wie Schulen und KiTas wichtige Bildungseinrichtungen.

In Berlin existieren über 400 Kinder- und Jugendeinrichtungen. Jährlich werden diese von mehr als 1,9 Mio. jungen Menschen (18/23 058 AGH Berlin) aus allen Berliner Bezirken besucht. Jugendarbeit birgt einen genuinen und eigenständigen außerschulischen Bildungsauftrag und nimmt in den Lebenswelten junger Menschen neben Familie und Schule einen wichtigen Platz ein. Jugendarbeit ist mehr als Freizeitgestaltung! Sie leistet einen existentiellen Beitrag für junge Menschen in ihrer Demokratie- und Persönlichkeitsentwicklung - gerade jetzt in Zeiten der Pandemie!

Seit März dieses Jahres haben die Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen samt ihrer Besucher*innen und Jugendarbeiter*innen Großartiges geleistet. Dank ihrer Kreativität, ihres Engagements und ihrer Frustrationstoleranz hat die Jugendarbeit trotz Pandemie, schlechter technischer Ausstattung und zT diffuser und berlinweit nicht einheitlicher Regelungen bewiesen: Die Kinder- und Jugendarbeit lebt!

Nun heißt es daran festhalten, auch während eines zweiten LockDowns. Studien zeigen, dass vor allem fehlende Freundschaften für junge Menschen in der Pandemie-Zeit herausfordernd waren. Genau hier setzt Jugendarbeit an: Zeit in der eigenen Peer, Diskutieren mit Jugendarbeiter*innen, die Entwicklung solidarischer Projekte, Chillen als jugendkulturelle Bildungspraxis, aber eben auch Beratung und Begleitung bei Fragestellungen in den Bereichen Qualifizierung & Verselbstständigung. Junge Menschen erhalten hier eine Stimme und werden gehört! Etwas, was in den letzten Monaten öffentlich und jugendpolitisch nicht immer der Fall war.

Die Falken Neukölln steen hinter allen strengen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Das Anton-Schmaus-Haus und alle anderen Einrichtungen übernehmen Verantwortung und halten sich unter der Beteiligung junger Menschen an alle erforderlichen Hygiene- und Schutzmaßnahmen. Diese werden fortlaufend an das sich ändernde Infektionsgeschehen und die damit einhergehenden Regularien angepasst.

Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass die Offene Kinder- und Jugendarbeit zu weitreichender Ausbreitung der Corona-Pandemie beiträgt. Unter der kritischen Wahrung wichtiger Hygiene- und Abstandskonzepte muss die Öffnung von Einrichtungen sowie Aufrechterhaltung von (mobilen) Angeboten der offenen Kinder- und Jugendarbeit für Einzelne und Kleinstgruppen auch weiterhin möglich bleiben. Klar ist, dass sich Träger & Jugendclubs auch für die Schließung ihrer Räumlichkeiten entscheiden können und müssen, wenn es die konkrete Einzelfall-Situation erforderlich macht.

Wir bedanken uns für das Engagement der bezirklichen Jugendämter, die gemeinsam mit den Jugendlichen und uns kreative Lösungen suchen und Jugendarbeit als wichtige Säule im System der Jugendhilfe unterstützen.

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